Von September 1944 bis April 1945 befanden sich auf dem Gebiet der Stadt drei nationalsozialistische Lager „Sportplatz“, „Vulkan“ und „Kinzigdamm“. Von den einzelnen Lagern ist heute nichts mehr zu sehen.

Der Heimathistoriker Manfred Hildenbrand begann in den 70er Jahren in mühseliger Archivarbeit die Geschichte der Haslacher Lager zu erforschen. Da in Haslach – wie fast überall, die Bevölkerung sehr zurückhaltend kooperierte, dauerten seine Forschungen mehr als 25 Jahre. Seine umfangreiche Arbeit bildete den Grundstein für die heute existierende Gedenkstätte.

1995 stieß eine Gruppe auswärtiger Höhlenforscher auf die Lagergeschichte, als sie einen heute noch bestehenden Stollenteil untersuchte. Bei diesem handelte es sich allerdings nicht um die früheren Häftlingslager und die Produktionsstätten. Ihre Absicht, diesen Stollenteil trotzdem wieder begehbar zu machen, scheiterte am nicht abschätzbaren finanziellen Risiko. Aufgrund dieser Diskussion bildete sich eine Initiativgruppe mit dem Ziel, eine Gedenkstätte auf dem Gelände des Vulkan zu errichten.

Die Gedenkstätte Vulkan besteht seit dem 25. Juli 1998 und befindet sich im Urenwald am Berghang des Vulkan, wo so viele Menschen leiden und sterben mussten. Sie erinnert an die 1.700 Häftlinge aus 21 Ländern, die hier Zwangsarbeit leisten mussten.

Zentraler Punkt der Gedenkstätte ist das Mahnmal des Haslacher Künstlers Frieder Haser.

Die Inschrift am Mahnmal lautet: „Man ist nicht nur verantwortlich für das was man tut, sondern auch für das, was man geschehen lässt.“ Roman Herzog
„Zum Gedenken an unermessliches Leid, das Menschen von Menschen zugefügt wurde.“

Zwölf Informationstafeln dokumentieren in Text und Bild die Geschichte der drei Haslacher Lager. Ruinenreste weisen auf das ehemalige Brechwerk und die Bergstation einer Seilbahn hin, die über mehrere Kilometer in die Stadt führte. Der düstere Eingang eines Entwässerungsstollens lässt die schrecklichen Ereignisse erahnen, die sich im Innern dieses Berges in den Stollen abspielten.

Heute ist dies ein idyllisch gelegener Platz, allerdings mit einer sehr bedrückenden Vergangenheit. Diese Atmosphäre soll zu Aufmerksamkeit und Nachdenken anregen. Die Gedenkstätte ist immer frei zugänglich.

©Gedenkstätte Vulkan, Sören Fuß

©Gedenkstätte Vulkan, Sören Fuß

Um das Mahnmal herum wurden Sitzgelegenheiten errichtet, die vor Ort Diskussionen mit den Besuchergruppen oder auch Unterricht mit Schulklassen ermöglichen.

 

Gedenkstätte Vulkan

77716 Haslach, Tel.: 07832/2105

http://www.gedenkstaette-vulkan.de/index.html

Bildquelle: Gedenkstätte Vulkan, Sören Fuß