Wandern auf dem Hahn und Henne Weg bei Zell am Harmersbach

Sitzmöbel an Rastplätzen mit in Holz geschnitzten Hahn und Henne Motiven, laden in exponierten Lagen mit grandiosen Aussichten zum Verweilen ein.

Der Hahn und Henne Weg, wie der Premiumweg und Schwarzwälder Genießerpfad „Hahn und Henne Runde“ bei Zell am Harmersbach landläufig genannt wird, hat seinen Namen von dem sympathischen Hühnerpaar, das auf leuchtend grün-gelben Tassen, Tellern, Butterdosen, Eierbechern sowie allerlei anderem Keramikgeschirr stolziert und Kinder wie Erwachsene begeistert. Das Keramikdekor der Zeller Keramikmanufaktur liegt seit über 100 Jahren im Trend und ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Auf dem Hahn und Henne Weg begleitet uns das Geflügel auf liebevoll gestalteten Bänken und Rastplätzen mit aufgemaltem, eingebranntem oder ausgesägtem Hahn-und-Henne-Look. Die Rundwanderung ist ca. 14 km lang und führt uns rund um das idyllische Hinterhambachtal bei Zell am Harmersbach in der Ferienlandschaft Mittlerer Schwarzwald -Gengenbach, Harmersbachtal.  

Abwechslung vom Feinsten auf dem Hahn und Henne Weg

Wanderweg durch schattig moosige Tannenwälder

Weg durch schattig moosige Tannenwälder am Hahn und Henne Weg

Sonniger Wiesenweg am Hahn und Henne Weg

Wiesenwege am Hahn und Henne Weg

Der Hahn und Henne Weg führt abwechslungsreich mal durch schattig moosige Tannenwälder oder durch lichtes Tannengrün, mal an Waldrändern entlang oder über Wiesenwege vorbei an Weiden und Obstbaumwiesen. Und immer wieder erfreuen wir uns an herrlichen Ausblicken über Schwarzwälder Kulturlandschaften vom Feinsten, mit Mosaiken aus Äckern, Feldern und Weiden sowie über die Bergwelten des mittleren Schwarzwalds bis hinüber zu den Vogesen. Rund herum erheben sich die waldigen Bergkuppen des Harmersbach- und Hinterhambachtals. Mittendrin eingebettet bilden stattliche Schwarzwaldhöfe markante Blickfänge. Dieser Mix macht den Hahn und Henne Weg zu einem Wanderweg der Premiumklasse und einem echten Genießerpfad. Hier können wir die Stille der Natur ebenso genießen wie die urige Atmosphäre in den Vesperstuben am Wegrand.

Seit 2015 zertifiziert

 

Übrigens: Der Premiumwanderweg “Hahn-und-Henne-Runde” wurde am 20.09.2015 vom Deutschen Wanderinstitut mit dem Deutschen Wandersiegel für Premiumwanderwege zertifiziert. Bei solchen Zertifizierungen werden 34 Kriterien in den fünf folgenden Kategorien bewertet.

  • Wegeformat
  • Natur/Landschaft
  • Kultur/Zivilisation
  • Wanderleitsystem
  • Übergreifend

Am Ende jeder Bewertung erhält der Weg dann eine Gesamtpunktzahl, die sogenannten Erlebnispunkte. Der Hahn und Henne Weg hat auf Anhieb mit 77 Punkten eine hohe Punktezahl erreicht. Eine detaillierte Übersicht über die Kriterien zur Zertifizierung eines Premiumwanderweges findet ihr hier: https://www.wanderinstitut.de/deutsches-wandersiegel/kriterien/  

Zum Schwarzwälder Genießerpfad wurde der Hahn und Henne Weg gekürt, weil der Premiumwanderweg zusätzlich ein bestimmtes Genuss Thema in sich trägt und präsentiert. Außerdem muss ein Schwarzwälder Genießerpfad nicht nur die im Durchschnitt 45 Punkte pro Kilometer eines Premiumwanderweges erreichen, sondern sogar mindestens 55 Punkte.

Einstieg in den Hahn und Henne Weg

Eine Holzbank mit übergroßem Hahn und Henne Teller in Holz gearbeitet markiert den Start zum Hahn und Henne Weg am Wanderparkplatz Schwarzer Adler.

Start zum Hahn und Henne Weg am Wanderparkplatz Schwarzer Adler.

Ein hölzerner Balken mit Stufen führt einen Hang hinauf

Die hölzernen Stufen erinnern nicht zufällig an eine Hühnerleiter.

Ausgangspunkt für den Hahn und Henne Weg ist der Wanderparkplatz Schwarzer Adler in Zell-Unterharmersbach. Quasi den Beginn des Weges markiert eine beeindruckende erste Bank mit einem übergroßen Teller aus Holz mit dem berühmten Hahn und Henne Motiv. Von hier führt der Weg zunächst an Bach und Wiese entlang, dem Schottenhöfer Bächle, in nördlicher Richtung zur Wassertretstelle Hinterhambach. Der hier angelegte, idyllische Grillplatz ist ein beliebter Ausflugspunkt für Familien. Vermutlich auch, weil ganz in der Nähe ein gemütlicher Kinderwagenweg mit rund 6 Kilometer Länge vorbeiführt.

Weiter geht es auf einem schmalen Waldtrampelpfad in die Höhe. Serpentinenförmig führt der Weg den Hang hinauf, vorbei an Obstbaumwiesen zum Jägereckle, dem ersten Logenplatz. Zwischendurch gilt es einen hölzernen Balken mit Stufen zu erklimmen, der wohl nicht zufällig an eine Hühnerleiter erinnert. Am Jägereckle genießen wir einen wunderschönen Blick auf das Harmersbachtal und den gegenüber liegenden Brandenkopf, den Hausberg der Region, der mit 945 Metern der höchste Gipfel des mittleren Schwarzwaldes ist.

Sitzbank in den grün-gelben Farben des Hahn und Henne Dekors am Jägereckle

Logenplatz Jägereckle am Hahn und Henne Weg mit Aussicht in das Harmersbachtal.

Der Schnapsstation widerstehen

Hölzerne Sitzmöbel mit Hahn und Henne Motiv und eine Schnapsstation am Rastplatz Höllhaken.

Rastplatz Höllhaken am Hahn und Henne Weg mit Schnapsstation.

Den Rastplatz Haldeneck am Han und Henne Weg ziert ein hölzernes Gitter mit Hahn und Henne Motiv.

Rastplatz Haldeneck auf 614 Meter Höhe am Hahn und Henne Weg mit mit aussicht über das Rheintal.

Den nächsten grandiosen Aussichtspunkt erreichen wir nach etwa 3 Kilometer am Höllhaken. Hier auf ca. 460 Meter Höhe erwartet uns eine liebevoll gestaltete Sitzgruppe mit Hahn und Henne Motiven zu einer ersten ausgiebigen Vesperpause. Der kleinen Station mit regionalen Schnapssorten kann man nur schwer widerstehen, fast ebenso wenig wie der herrlichen Aussicht.

Frisch gestärkt führt der Hahn und Henne Wanderweg dann über das Hofgut Sodlach durch lichten Wald bis bergauf zum Standort Reutegut. Wer jedoch auf dem Bergbauernhof einkehren will, der zweigt auf Sodlach ab hinunter zum Bergbauernhof. Von dort geht es dann wieder links ab und steil hinauf zum Reutegut, wo man wieder auf den gut ausgeschilderten Hahn und Henne Weg trifft. Über Reutegut lädt eine Liegebank dazu ein, dem Himmel ein Stück näher zu sein. Weiter über Täschenwasen, kommen wir auf dem großen Hansjakobweg auf die Hochfläche Haldeneck, wo auf 614 Meter Höhe zwei Bänke dazu einladen, die überwältigende Aussicht über das Rheintal hinüber zu den Vogesen zu genießen.  

Die Hälfte vom Hahn und Henne Wanderweg ist geschafft

Vesperstube Vogt auf Mühlstein und hölzerne Sitzbank mit Hahn und Henne Motiv am Hahn und Henne Weg.

Hier haben wir etwas mehr als die Hälfte vom Hahn und Henne Wanderweg hinter uns. Da kommt der kurze Weg zur Vesperstube „Vogt auf Mühlstein“ zur Mittagspause gerade recht. Die über 100 Jahre alte, historische Vesperstube, bietet Gelegenheit für eine ausgiebige Rast, entweder in der urigen Wirtschaft oder auf der rustikalen Terrasse.

Übrigens: Der Hof, resp. die Mühle des Vogt auf Mühlstein ist auf dem 712 erstmals erwähnten Mühlstein 1774 errichtet. 1906 wurde die Gaststätte eröffnet, die in drei Generationen, zuletzt von Vogtwirt Josef Erdrich bis 2012 bewirtschaftet wurde. 2014 wurde das Traditionsgasthaus von Rolf Lehmann, dem Sohn einer Schwester des Josef Erdrich wiedereröffnet. Wer Muße hat, sollte die anrührige, von Heinrich Hansjakob beschriebene Geschichte vom Vogt auf Mühlstein lesen!

Nach einem Besuch in der kleinen, 1903 errichteten und noch heute genutzten Hofkapelle geht es dann weiter über einen Bergkamm zum Mostbänkle. Auf dem weitgehend ebenen Weg dorthin belohnen Ausblicke über die Berglandschaft, das Rheintal und die Vogesen. Das Mostbänkle ist eine rund um eine mächtige Eiche errichtete Holzbank, die zum beschaulichen Entschleunigen und Kraft schöpfen einlädt. Weiter abwärts erwartet uns eine Schutzhütte auf Heugrabeneck. Durstige und fitte Wanderer können von hier einen kurzen und steilen, aber lohnenswerten Abstecher hinauf zur Kuhhornkopf-Hütte machen, die an Sonn- und Feiertagen bewirtet ist.

Noch ein Vesper zum Abschluss der Tour?

Mit Kettensägen in Holz geschnitzte Schauergestalten grüßen den Wanderer.

Wieder zurück auf dem Hahn und Henne Weg geht es dann hinab durch lichte Wälder zum Ausgangspunkt, dem Waldparkplatz Schwarzer Adler.

Allerdings lockt unterwegs noch eine Einkehr beim beliebten Oberburehof in Hinterhambach zum Vesper mit Aussicht.

Auf dem Weg hinab grüßen noch zahlreiche, kunstfertig mit Kettensägen in Holz geschnitzte Schauergestalten.

Den letzten Aussichtspunkt am Hahn und Henne Wanderweg erreichen wir am Eckwald-Pavillon. Hier bietet sich noch einmal ein herrlicher Blick über das Harmersbachtal.

Fakten der Hahn und Henne Runde

  • Zertifizierter Premiumwanderweg und zugleich Schwarzwälder Genießerpfad.
  • Ort: Zell am Harmersbach.
  • Länge: 13,91 Kilometer Rundwanderweg.
  • Aufstieg 449 m
  • Abstieg 449 m
  • Höchster Punkt 650 hm
  • Tiefster Punkt 242 hm
  • Schwierigkeitsgrad: mittel, mit zwei steileren Anstiegen in der ersten Hälfte
  • Dauer der Wanderung: knappe 5 Stunden, ohne Einkehr 😉.
  • Erlebnispunkte des Wanderinstitutes: 77 (2015 Zertifiziert)
  • Besonderheiten:
  • Sehr abwechslungsreich mit tollen Aussichten.
  • Tolle Einkehrmöglichkeiten:
  • Bergbauernhof, Tel. 07837/849
  • Vogt auf Mühlstein, Tel. 07838/9559410
  • Oberburehof Besenwirtschaft, Mai – Juni sowie August bis Anfang Oktober geöffnet, Tel. 07835/549830.
  • Kuhhornkopfhütte, sonn- und feiertags geöffnet, im August geschlossen.
  • Wegbeschreibung:
  • Start & Ziel: Wanderparkplatz Schwarzer Adler.
  • 39 Naturweg, 54% leicht befestigt, 4% Asphalt.
  • Wanderweg ist sehr gut ausgeschildert (Schwarzwälder Genießerpfad Beschilderung), an vielen markanten Punkten finden sich “Hahn und Henne” als Motiv.
  • Stationen: Wassertretstelle/Grillplatz Hinterhambach, Jägereckle, Aussichtspunkt Höllhaken, Hofgut Sodlach, Bergbauernhof (optional), Reutegut, Täschenwasen, Haldeneck, Vesperstube „Vogt auf Mühlstein“, Mostbänkle, Kuhhornkopfhütte (optional), Oberburehof in Hinterhambach, Eckwald-Pavillon.
  • Kontakt:
    Tourist Info Zell am Harmersbach
    Hauptstraße 19, 77736 Zell am Harmersbach
    Tel: 0 7835 – 636 947
    Mail: tourist-info@zell.de
    Web: zell.de
  • Anreise:
    Aus Richtung Zell a.Harmersbach kommend: L 94 bis zur Abzweigung Gasthaus Schwarzer Adler, links abbiegen, nächstmögliche rechts, nach ca. 50 m Einstieg in die Hahn-und-Henne-RundeAus Richtung Oberharmersbach kommend: L 94 bis zur Abzweigung Gasthaus Schwarzer Adler, rechts abbiegen, nächstmögliche rechts, nach ca. 50 m Einstieg in die Hahn-und-Henne-Runde

Übrigens: Eine Hahn und Henne Runde lässt sich gut mit einem Altstadtbummel durch Zell am Harmersbach verbinden. Hier locken lauschige Gässchen zwischen imposanten Fachwerkhäusern, aber auch gemütliche Cafés und Restaurants. Der Besuch des Wahrzeichens der Stadt, der über 700 Jahre alte Storchenturm am Kanzleiplatz ist ein besonderes Highlight zum Abschluss.