Das Historische Kaufhaus in Freiburg im Breisgau hat seinen Ursprung im ersten kommunalen Kaufhaus zum Warenumschlag und zur Zollabwicklung in Freiburg im 14. Jahrhundert. Die erste Erwähnung datiert auf 1378. Zwischen 1520 und 1532 wurde das Gebäude von dem Ettlinger Architekten Lienhard Müller in der heutigen Form als Ausbau der Rückseite des alten Kaufhauses zum Münsterplatz hin mit Blick auf das Freiburger Münster errichtet. Später wurde das Kaufhaus mehrfach umgebaut und 1550 durch den Steinmetz und Stadtwerkmeister Jörg Sorger um einen Balkon ergänzt.

Das wegen seines Schmucks und seines dunkelroten Anstrichs auffallende Gebäude steht mit der Traufseite zum Münsterplatz. Ein hohes Dach mit zwei Speichergeschossen wird von Treppengiebeln eingefasst. Von außen sind die vier zum Münsterplatz weisenden Arkaden mit Laubengang auffällig. Durch ein Tor gelangt man in die zum Innenhof offene Halle im Erdgeschoss, die nur zu besonderen Gelegenheiten öffentlich zugänglich ist. Die Wappen und der Figurenschmuck der Hauptfassade von Hans Sixt von Staufen stellen eine Reverenz an das Haus Habsburg dar. Der im Obergeschoss befindliche Saal verdankt seinen heute gebräuchlichen Namen „Kaisersaal“ allerdings nicht den Habsburgern, obgleich die Portraits von Franz I. und Maria Theresia, Joseph II. und Isabella von Parma sowie Franz II. die Wände schmücken, sondern dem Hohenzollernkaiser Wilhelm I., der damals im Rahmen des Festakts zur Einweihung des Siegesdenkmals am 3. Oktober 1876 ein Festbankett gab.

Kaisersaal © FWTM

Kaisersaal © FWTM

Ein echtes Gesamtkunstwerk stellt die Stube dar, die sich der 1873 gegründete Breisgau-Geschichtsverein „Schau-ins-Land“ im Redutenhaus einrichtete. Fritz Geiges lieferte den Gesamtentwurf. Die Ausstattung im Stil des 16. Jahrhunderts spiegelt in höchst origineller Weise und nicht ohne Selbstironie die Gründerzeitliche Vorstellung vom Mittelalter wider.

Von 1947-51 war das neue Kaufhaus Parlamentsgebäude des Staates Südbaden.
 

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