Die Produktion von hochwertigem, meisterlich gefertigtem Keramikgeschirr hat in Zell am Harmersbach inzwischen eine über 200jährige Tradition. Als Krönung der Keramik gilt Porzellan. Für Hartporzellan, wie es in Europa vorzugsweise produziert wird, werden Brenntemperaturen von bis zu 1500 Grad benötigt.

Die Idee einen entsprechenden Brennofen in Zell am Harmersbach zu errichten stammt von Josef Anton Burger, der auf seiner Wanderschaft als Hafner das Brennen von Steingut erlernt hatte. Mithilfe des Geldgebers Jakob Ferdinand Lenz konnte aus Burgers Fachwissen eine größere Produktion entstehen, in der damals schon 450 Leute beschäftigt waren.

Um ursprünglich vier kleinere Öfen für Brenntemperaturen von 850 bis 900 Grad zu ergänzen bzw. zu ersetzen, wurde 1839 bis 1841 der sogenannte Keramik-Rundofen gebaut. In ihm konnten 1450 bis 1500 Grad erreicht und somit Porzellan hergestellt werden.

Der Porzellanbrennofen in Zell am Harmersbach ist der Einzige dieser Größe in Deutschland. Er hat einen Außendurchmesser von 10,3 Meter und vier Etagen. Davon dienten drei zum Brennen. Angefeuert wurde der Brennofen im Untergeschoß. Die Hitze stieg von unten nach oben durch alle Etagen und brannte die Keramik mit unterschiedlicher Temperatur.

Die Fabrik stellte genau 100 Jahre, nämlich bis 1942, Porzellan her. Dann wurde die Produktion während des Zweiten Weltkrieges eingestellt und danach nicht wieder aufgenommen.

Da der Rundofen zwischenzeitlich, genauer im Jahr 1907, von Georg Schmider aufgekauft und mit seiner „Unteren Fabrik“, wo bis heute die Weltmarke „Hahn und Henne“ produziert wird, zu den „Vereinigten Zeller Keramischen Fabriken“ zusammengefasst wurde, ist der Rundofen heute eher als „Obere Fabrik“ bekannt.

Das eindrucksvolle Bauwerk der Zeller Industriegeschichte wurde neu belebt!

Der im Herzen des Städtles liegende Rundofen ist zentral und gut erreichbar. Der Besuch des denkmalgeschützten Rundofens garantiert unvergessliche Erlebnisse. Dabei überzeugt die einzigartige Location nicht nur mit Ausstellungen, sondern vielmehr mit verschiedensten Anlässen. Der Rundofen ist inspirierender Begegnungsraum. Dort erwartet die Besucher ein unverwechselbares Ambiente. Ein wahrhaft lebendes Industriedenkmal!

Die faszinierende Architektur bringt eine Historie von über 180 Jahren mit sich, die durch den modernen Anbau besonders zur Geltung kommt. Hier trifft Tradition auf Moderne.

Im historischen Industriedenkmal lässt sich nicht nur die Zeller Keramikgeschichte erfahren. Nach seiner Sanierung ist der ehemalige Brennofen für Porzellan multifunktional nutzbar.

Viel Spaß beim Besuch vor Ort!

Areal Obere Fabrik

Fabrikstr. 5a, 77736 Zell am Harmersbach, Tel.: 07835-6369-243

oberefabrik@zell.de www.oberefabrik.de

Bildquelle: Großpietsch Produkt-PR; Stadt Zell am Harmersbach