Quer durch den Naturpark Südschwarzwald verläuft der Fernwanderweg Schluchtensteig Schwarzwald.

Der Schluchtensteig zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Fernwanderwegen in Deutschland. Startpunkt ist Stühlingen unweit der Schweizer Grenze. Hier im unteren Verlauf der Wutach ist das Tal schon lieblich und weit. Flussaufwärts wird der Pfad in den Wutachflühen aber immer schmaler und ausgesetzter und erreicht dann Blumberg mit den Schleifenbachwasserfällen. Durch die wildromantische Wutachschlucht führt der Steig weiter durch Felsgalerien und an Wasserfällen vorbei bis nach Lenzkirch, von dort über den höchsten Punkt der Route am Bildstein (1.134m) mit fantastischem Blick über den Schluchsee und weiter durch die Windbergschlucht nach St. Blasien mit dem imposanten Schwarzwald-Dom. Die aussichtsreichen Höhen des Hotzenwaldes bei Dachsberg und Ibach bilden einen interessanten Kontrast zu den Abschnitten der großen Schluchten bevor bei Todtmoos der Abstieg zur Wehraschlucht beginnt. Wehr ist das Ziel des 119 Kilometer langen Schluchtensteigs.
Der Schluchtensteig wurde nach den strengen, bundeseinheitlichen Kriterien für Qualitätswanderwege „Wanderbares Deutschland“ angelegt. Er ist der erste zertifizierte Qualitäts-Fernwanderweg ausschließlich im Naturpark Südschwarzwald.

Wutachschlucht  ©Schluchtensteig Schwarzwald

Wutachschlucht ©Schluchtensteig Schwarzwald


Touristische Attraktionen/Besonderheiten entlang des Weges:

Fauna und Flora:
Viele seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten haben in den Schluchten des Südschwarzwalds einen idealen Lebensraum gefunden. Die Palette reicht vom Wespenbussard bis zur seltenen Aspisviper, von Bibern und Luchsen bis zu Gämsen und Hirschen. Botanische Kleinode wie Felsennelke, Orchidee, Türkenbund oder Silberblatt blühen am Wegesrand. Lupine, Königskerze und Akelei sprenkeln die Wälder mit bunten Farbtupfen. Pflücken Sie bitte keine Pflanzen und lassen Sie den Wildtieren ihre nötige Ruhe. Hunde bitte stets anleinen!

Sehenswürdigkeiten:
Futuristisches Empfangsgebäude der Sto-AG und Museumsmühle im Weiler, Stühlingen | Tiefblick vom Aussichtsfelsen Wutachflühen | Museumsbahn Wutachtalbahn (Sauschwänzlebahn) Blumberg | Felsengalerie, Tannegger Wasserfall und Amselfelsen Wutachschlucht | Räuberschlössle und Hölllochfelsen | Schluchseeblick vom Bildstein | Windbergwasserfall und Dom St. Blasius, St. Blasien | Barocke Wallfahrtskirche und Besucherbergwerk, Todtmoos | Altes und Neues Schloss und Textilmuseum, Wehr

Wanderzeiten:
Der Schluchtensteig ist begehbar von Anfang Mai bis Ende November. Mit dem ersten Schnee wird seine Begehung besonders in den steilen, abschnittsweise alpin anmutenden Schluchtabschnitten nicht mehr empfehlenswert. Besonders bei Frost können sich die schmalen Steige in spiegelglatte Eisbahnen verwandeln, die ein Fortkommen unmöglich oder gar lebensgefährlich machen. Zu allen Jahreszeiten wird zu guten, Knöchel hohen Bergschuhen geraten. Wanderstöcke sind hilfreich in den teils rutschigen und nassen Schluchtenpassagen. Der Schluchtensteig ist ein idealer Weg, um sommerlicher Hitze zu entfliehen. Die Schluchtpartien sind angenehm kühl und schattig. Immer wieder bieten sich mit klarem, sauberem Wasser gefüllte Gumpen zumindest zum Füße kühlen an. Auf den Hochflächen weht meist ein erfrischender Wind, wenn andernorts die Hitze steht.

Wegcharakter:
Schmale Pfade, wilde Steige und stille Forstwege machen den Schluchtensteig aus. Abschnitte über Stock und Stein werden immer wieder von gut zu gehenden Fuhrwegen unterbrochen, die Gelegenheit zum Erholen und Durchschnaufen geben. Im Abschnitt der Wutachflühen, am Räuberschlössle und in der Haslachklamm führen schmale Steige durch enorm steile Bergflanken – ein Mindestmaß an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist schon notwendig. Die Wutachschlucht ist in verschiedene Rettungssektoren eingeteilt. Sie ermöglichen der Bergwacht im Fall der Fälle gezielte Maßnahmen. Wanderer sollten deshalb darauf achten, in welchem Sektor sie sich gerade befinden.

Wegmarkierung:
Durchgehend markiert mit Raute (grüner Rand, verschlungenes Doppel-„S“ grün-blau-rot auf weißem Grund), zusätzlicher Texthinweis auf allen Hinweisschildern an Wegkreuzungen.

Schluchtensteig mit Kindern:
Eine Tageswanderung auf dem Schluchtensteig ist ein tolles Erlebnis für Kinder. Wer ist nicht begeistert von Wasserfällen und tosendem Wasser, Burgen, Urwäldern, Kletterfelsen und Aussichtstürmen? Besondere Vorsicht gilt allerdings für die Schluchtenabschnitte, bei denen kleine Kinder an der Hand geführt oder ans Seil genommen werden sollten. Eine mehrtägige Schluchtensteigtour ist für Kinder eher zu anstrengend. Einige Tipps sind auf der Webseite (Aktuelle Wegeinfos) veröffentlicht.

Nahverkehr:
Der Schluchtensteig lässt sich problemlos – auch in einzelnen Etappen – mit öffentlichen Verkehrsmitteln erwandern. Der Sonderprospekt „Schluchtensteig Wanderbus“ enthält Fahrpläne für die einzelnen Etappen (s. Wanderbus). Der östliche Abschnitt des Schluchtensteigs ist von „Sauschwänzlebahn“ (Mai – Oktober), Ringzug-Strecke und Donautalbahn erschlossen. Zum nördlichen Teil gelangt man mit Höllentalbahn und Dreiseenbahn. In die Orte abseits der Bahnlinien fahren die Busse der Südbaden-Busgesellschaft (www.suedbadenbus.de). Der Wutachschlucht-Wanderbus fährt von Ende April bis Ende Oktober an allen Samstagen, Sonn- und Feiertagen. Schwarzwaldurlauber mit KONUS-Gästekarte haben freie Fahrt in Bus und Bahn.


Video: © Schluchtensteig Schwarzwald